Zurück von meiner dritten Ecuadorreise habe ich hier 107 weitere Arten hochgeladen. Einzelne Änderungen und Ergänzungen werden noch erfolgen. Für Interessierte lohnt es sich also, hier hereinzuschauen und ich freue mich über jeden, der an meiner Seite interessiert ist und sie besucht.
Aufgrund des Klimawandels lehnen viele Flugreisen ab, um die schädlichen CO2-MIssionen zu vermeiden und das Klima nicht noch mehr zu belasten. Ich habe auch lange mit mir gerungen. Aber: Die meisten Ecuadorianer schätzen den Wert der Vogelwelt (der Avifauna im allgemeinen) enorm. Viele von ihnen wissen genau, wie viele Vogelarten sie in ihrem Leben in ihrer Heimat bereits gesehen haben und haben diese Zahl im Kopf. Durch den Besuch von Touristen bekommen sie noch mehr Gefühl für die Bedeutsamkeit ihrer heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Davon profitiert ein ganzer Wirtschaftszweig (Restaurants, Cafes, Reiseveranstalter, Birdguides, Pensionen, Hotels...). Die Bevölkerung sieht die Vogelwelt als eine Ressource, die ihnen Geld einbringen kann und deshalb (allerdings nicht nur deshalb) unbedingt geschützt werden muss. Zu dem gibt es sehr viele Initiativen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, möglichst viel Land zu kaufen, um es zu schützen, um Bäume zu pflanzen und wachsen zu lassen, aber auch um die Infrastruktur für Touristen zu verbessern (wie zum Beispiel in Mashpi Amagusa Reservat, das mich begeistert hat). Das geschützte Land wird so nicht umgebrochen und in Ackerland verwandelt, Tausende von Hektar, die erhalten bleiben. Ohne das Geld der Touristen geht das aber nicht.
Leider steht Ecuador aber als Touristenland auf der Kippe. Bei meiner letzten Reise waren nur noch wenige Touristen im Land unterwegs, oft war ich der einzige Gast. Natürlich liegt das nicht nur an den mit sich selbst und ihren Überzeugungen ringenden Flugreisenden. Problem ist die Gewaltwelle im Land, von der viel berichtet wird. Ecuador, früher friedlich und vorbildlich, hat eine Mordrate, die höher ist als in den gewalttätigsten Ländern der Welt, höher als in Kolumbien, Mexiko, ja selbst in den waffenliebenden USA (das kann ich aber nicht wirklich glauben). Ein Problem, das Ecuador unbedingt lösen muss- Verbesserungen wird es nur geben, wenn Korruption und Drogenkriminalität bekämpft und besiegt werden.
Während meiner Reisen bemerkte ich aber (abgesehen von ein paar Polizeikontrollen) nichts von einer Bedrohungslage. Mindo und Umgebung sind absolut sicher. Man kann sich dort frei und unbesorgt mit wertvollen Kameras um den Hals bewegen. Mindo ist die wahrscheinlich beste Region für Vogelbeobachter. Genauso sicher fühlte ich mich aber auch um Puerto Lopez (im Süden mit der Insel Isla de la Plata), in Cuenca und selbst in Quito (in Millionenstädten gibt es natürlich überall Regionen, die man besser meidet). Auch Papallacta, Tena, das Quichos-Tal sind sicher wie wahrscheinlich weitaus mehr Regionen, die ich nicht besucht habe. Angst braucht man als Tourist keine zu haben, weil Gewaltkriminalität hauptsächlich zwischen rivalisierenden Drogenbanden verbreitet ist.
Zu befürchten ist aber, dass Ecuador verarmen wird, wenn keine Touristen mehr kommen. Verarmung bringt bekanntlich weitere noch größere Probleme mit sich. Deshalb hoffe ich, dass ganz viele Menschen sich aufmachen, dieses herrliche Land mit seiner traumhaften Natur zu erkunden. Ich hätte da ein paar tolle Adressen!
I